Medizin studieren – Aachen
Key Facts
Studienplätze
285 (Humanmedizin)
66 (Zahnmedizin)
Dauer
6 Jahre (Humanmedizin)
5 Jahre (Zahnmedizin)
Semesterbeitrag
ca. 310€ (inkl. Semesterticket)
Studienstart
Wintersemester
Medizin studieren in Aachen
In Aachen kannst du sowohl Humanmedizin als Modellstudiengang, als auch Zahnmedizin als Regelstudiengang studieren.
Aachen ist eine Stadt mit einer langen Tradition im Bereich der Medizin. Die Stadt ist bekannt für ihre renommierte Universität und ihre exzellenten medizinischen Einrichtungen. Die RWTH Aachen ist zwar in erster Linie eine technische Universität, bietet aber auch ein umfassendes Medizinstudium, das eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis ermöglicht. Die Studierenden profitieren von einer hohen fachlichen Kompetenz der Dozierenden und haben Zugang zu modernen Lehr- und Forschungseinrichtungen.
Aachen ist außerdem eine schöne Stadt mit reicher Geschichte, kultureller Vielfalt und einer lebendigen studentischen Szene. Wenn du also Medizin oder Zahnmedizin studieren willst, bist du in Aachen sicherlich gut aufgehoben.
Die RWTH Aachen
Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (kurz: RWTH) Aachen ist eine technische Universität mit einem breiten Angebot an Studiengängen und einer starken Forschungsorientierung. Neben den ingenieurwissenschaftlichen Fächern bietet die Uni auch medizinische Studiengänge an. Dazu gehören neben Human- und Zahnmedizin beispielsweise auch Biomedical Engineering, Physiotherapie und Hebammenwissenschaft.
Der Medizin-Campus der RWTH Aachen umfasst die Medizinische Fakultät sowie das Universitätsklinikum Aachen (UKA), das eines der größten und modernsten Krankenhäuser Europas ist. Dass die RWTH eine technische Universität ist spiegelt sich auch in den Forschungsschwerpunkten des UKA wieder: es geht viel um die Verknüpfung verschiedener Disziplinen und das Verständnis komplexer Systeme. Beispielsweise forscht das UKA an Multiorgan-Erkrankungen, Phasenübergängen von chronischen Erkrankungen, sowie machine-learning Ansätzen und anderen Schnittstellen zwischen Medizin und Technik. Die Forschungsergebnisse tragen dazu bei, neue Diagnose- und Therapieoptionen zu entwickeln und somit die medizinische Versorgung der Patienten zu verbessern. Dabei arbeiten die Forscherinnen und Forscher eng mit den Studierenden und der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen zusammen.
Insgesamt bietet die RWTH Aachen eine hervorragende Ausbildung und Forschungsmöglichkeiten in der Medizin, die durch die enge Zusammenarbeit zwischen Universität und Klinikum geprägt ist.
Humanmedizin
An der RWTH Aachen wird das Studium als Modellstudiengang angeboten. Im Unterschied zum Regelstudiengang wird Vorklinik und Klinik von Beginn an eng miteinander verzahnt. Das Studium teilt sich dabei in 4 Abschnitte auf:
1. Abschnitt: Homogenisierung (1. & 2. Semester)
In den ersten beiden Semestern geht es in erster Linie um medizinisches Grundlagenwissen. Ziel ist, dass das sehr unterschiedliche Vorwissen der Erstsemesterstudierenden in den naturwissenschaftlichen Fächern an die Erfordernisse des Medizinstudiums angeglichen werden (= Homogenisierung).
2. Abschnitt: Interdisziplinäre Systemblöcke (3.-6. Semester)
In diesem Abschnitt werden die Organsysteme des menschlichen Körpers behandelt. Dabei werden fast alle medizinischen Fächer einbezogen – es gibt also keine strikte Trennung von vorklinischen und klinischen Fächern. Der Fokus liegt auf dem Verständnis für den Aufbau, die Funktionen und Krankheiten des betreffenden Organs oder Organsystems. Das Curriculum besteht zu ca. 60% aus theoretischen und zu 40% aus klinischen Inhalten.
3. Abschnitt: Klinische Semester (7.-10. Semester)
Der dritte Abschnitt setzt quasi direkt am zweiten Abschnitt an – der Unterschied ist nur, dass es einen noch höheren klinischen Anteil gibt. Ein wichtiger Bestandteil sind unter anderem die klinischen Blockpraktika.
4. Abschnitt: Praktisches Jahr
Wie im klassischen Medizinstudium ist das letzte Studienjahr das Praktische Jahr (PJ). Die Studierenden werden im Uniklinikum oder an einem Lehrkrankenhaus unter Anleitung von erfahrenen Ärztinnen und Ärzten praktisch ausgebildet.
Zahnmedizin
Erster Studienabschnitt (1.-4. Semester)
Während des ersten Studienabschnitts von vier Semestern erwerben die Studierenden in Vorlesungen und Praktika grundlegende Kenntnisse in den Naturwissenschaften Physik, Chemie und Biologie. Dazu kommen medizinische Grundlagenfächer wie Biochemie, Anatomie und Physiologie, sowie die Terminologie.
Zweiter Studienabschnitt (5.-6. Semester))
Der Schwerpunkt liegt in der praktischen Ausbildung am Patientensimulator (Phantom). Ziel ist das Erlernen von Fertigkeiten in der Zahnerhaltung und der zahnärztlichen Prothetik. Dazu kommen Fächer wie kieferorthopädische Propädeutik, Prophylaxe und Notfallmedizin.
Klinischer Studienabschnitt (7.-10. Semester)
Die Klinik dient dann der Vertiefung des Erlernten. Achtung: auch medizinische Fächer wie Dermatologie und Pharmakologie gehören dazu! Eine wichtige Rolle spielen nämlich auch die Querschnittsbereiche. Konkret kannst du dir darunter beispielsweise die Schmerzmedizin oder das Wissenschaftliche Arbeiten vorstellen.
Wie in allen Regelstudiengängen der Zahnmedizin besteht die Zahnärztliche Prüfung besteht aus dem 1., 2. und 3. Abschnitt der Zahnärztlichen Prüfung. Diese werden nach dem jeweiligen Studienabschnitt absolviert.
Auswahlverfahren
Die Bewerbung und Zulassung erfolgt über hochschulstart.de Nach Abzug der Vorabquoten (Härtefälle, Zweitstudium, etc.) werden die Studienplätze in folgenden Hauptquoten vergeben:
Human- und Zahnmedizin:
Abiturbestenquote (30%)
Diese Studienplätze gehen an Bewerbende mit den besten Abiturergebnissen (jeweils nach Bildung der Landesquoten).
AdH (60%)
Die Studienplätze im AdH werden in drei Unterquoten vergeben. Es wird jeweils eine Bewerberrangliste nach Punkten erstellt (maximal 100 Punkte). Diese setzen sich jeweils zusammen aus:
Unterquote | Kriterien | ||
---|---|---|---|
AdH-1 (45%): | Abiturnote (max. 95 Punkte) | Ergebnis TMS (max. 5 Punkte) | |
AdH-2 (45%): | Abiturnote (max. 20 Punkte) | Ergebnis TMS (max. 70 Punkte) | Anerkannter Dienst (max. 10 Punkte) |
AdH-3 (10%): | Abiturnote (max. 50 Punkte) | Berufsausbildung (max. 50 Punkte) |
ZEQ (10%)
Es wird eine Bewerberrangliste nach Punkten erstellt (maximal 100 Punkte). Diese setzt sich zusammen aus:
- Ergebnis TMS (max. 50 Punkte)
- Berufsausbildung (max. 50 Punkte)
Aufgepasst: An der RWTH Aachen wird die AdH-Quote nochmals in 3 Unterquoten unterteilt. Der TMS spielt insbesondere im AdH 2 eine wichtige Rolle. Mit einem guten Testergebnis kannst du hier deine Chancen auf einen Studienplatz enorm steigern!
Mit dem Erfolgskurs von TMS HERO sicherst du dir die optimale Unterstützung bei deiner Vorbereitung auf den TMS. Wir wissen, dass alle Teilnehmenden mit eigenem Vorwissen, Stärken und Verbesserungspotentialen zu uns kommen – deswegen haben wir ein Konzept entwickelt, welches auf deine individuelle Situation zugeschnitten ist.
Studieren in Aachen
Campus
Grundsätzlich kann man sagen, dass die RWTH sich über die gesamte Stadt erstreckt. Den Medizinischen Campus findest du direkt am Uniklinikum Aachen. Er liegt etwas ländlich, ist aber gut mit dem Bus zu erreichen. Alternativ kann man auch gut ein Fahrrad nutzen um zum UKA zu kommen.
Wohnungssuche
Der Wohnungsmarkt ist (wie in den meisten Unistädten) eher bescheiden, da man oft erst recht spontan erfährt, ob man einen Platz bekommt oder nicht. Deshalb ist der Ratschlag, sich frühzeitig darum zu kümmern, eher von begrenztem Nutzen. Viele Studierende empfehlen, in die Nähe des inneren Rings zu ziehen. Am besten überprüfst du im Voraus via Google Maps, ob du von deiner potentiellen neuen Wohnung gut zur Uni gelangst.
Alternativ zu einer eigenen Wohnung oder WG gibt es auch einige Studierendenwohnheime und Verbindungen, bei denen du dich nach einer Bleibe erkundigen kannst. Ein großer Vorteil in Aachen ist aber: die Wohnkosten sind im Vergleich zu anderen Unistädten merklich geringer.
Freizeit
Aachen hat eine schöne Altstadt und mit dem Semesterticket kann man durch ganz NRW fahren. Außerdem liegt die Stadt quasi an der Grenze zu den Niederlanden, ein Ausflug nach beispielsweise Maastricht bietet sich also immer an.
Kneipen und Restaurants findest du in Aachen auf der Pontstraße zu genüge. Auch einige Clubs findest du hier, falls du Lust auf Tanzen hast! Dadurch, dass Aachen eine typische Unistadt ist, gibt es auch immer wieder Unipartys oder andere Veranstaltungen, die durch die Fachschaften oder natürlich auch privat organisiert werden.
Erfahrungsbericht
Wir haben mit Michelle gesprochen, die an der RWTH Aachen Humanmedizin studiert. Ihre Antworten auf unsere Fragen findest du hier: Medizinstudium-Erfahrungsberichte